Mit Einführung der 5er Edition wurden selbstverständlich auch die Wifi-Matrix Regeln überarbeitet.
Dem interessierten Matrix-Spieler und Spielleiter bietet das Grundregelwerk grundlegende Spielmechaniken um das Hacken sowie Kontrollieren von Geräten und das Stehlen von Daten abzuwickeln.
Natürlich wird auch das Host-Konzept in Bezug auf Hostattribute, ICE und WANs behandelt, jedoch findet man immer wieder in der Community Posts wie diese :
>> "... Höherstufige Hosts unspielbar ..."
>> "... Heimliches Hacken (fast) unmöglich .... "
>> "... ICE zu tödlich ..."
welche die Härte von höherstufigen Hosts in der 5er Edition kritisieren.
Aber woran genau liegt das?
Was ist genau Schuld an dieser vermeindlichen "Unschaffbarkeit" und "Tödlichkeit"?
Wie könnte man es lösen?
Grundlegend ist es so, dass im Gegensatz zum Hacken von Geräten auf Gittern (z.B. einem Kommlink des Konzernpinkels an der Straßenecke) ein Hacker erst einmal eine beachtlich hohe Anzahl von Erfolgsproben gegen den Host und seine Icons würfeln muss, bis er an die gewünschten Daten oder Sicherheitsgeräte heran kommt.
Zum anderen stehen die Würfepools der Hosts nicht in Relation zu ihren Limits (welche so hoch sind, dass statistisch gesehen der Host sie nicht ausreizt, bzw. dadurch wirklich eingeschränkt werden würde) und sind zudem meistens auch noch höher als die eines Shadowrunners.
Hosts erlauben nach dem Grundregelwerk Stufen von 1-12, so dass wir der Einfachheit halber in den folgenden Beispielen von einem (mittleren) Host der Stufe 6 ausgehen.
Da das Matrix-Quellenbuch noch nicht erschienen ist, findet sich am Ende dieses Artikels auch eine Hausregel, welche das Hacken von Hosts ein wenig erträglicher und leichter machen sollte.
Das Ziel hierbei ist einfach: den Spielespaß sowohl in Low-Level als auch in High-End-Kampagnen zu fördern und Frustrationen durch Entdeckung, Overwatch-Punkte oder den viel zu schnellen Matrixknockout durch unmetamenschlich tödliches ICE zu reduzieren.
Aber kommen wir nun erst einmal zu den relevanten Spielemechaniken und groben Statistiken (basierend auf Real- und Onlinegruppen Erfahrungen, Forenberichten und Simulationen) ...
WürfelpoolsLimits
Hacker: Der Würfelpool eines überdurchschnittlich bis guten Hackers stagniert etwa bei 12.
Hosts: Dank der Konfiguration der Hostattribute basierend auf:
Hosts: Hostlimits hingegen starten bereits mit der Hoststufe, liegen somit ähnlich, skalieren jedoch ab einem Host der Stufe 8+ über die Möglichkeiten von Hackern hinaus.
MatrixgrundschadenInitiative
Hacker: Das Angriff-Attribut macht bei einem Datenspike den Grundmatrixschaden aus.
Da Hacker aber zudem noch eine hohe Initiative (DV-Attribut) und Schutz vor gegnerischen Angriffen (Firewall-Attribut) brauchen kommt meist ein durchschnittliches Mittel von 5-7 zustande.
Hosts: Durch die Hostattributierung macht ICE immer mindestens einen Grundmatrixschaden in Höhe der Hoststufe, i.d.R. jedoch höher konfiguriert. Auch sie unterliegen der Notwendigkeit von Intiative und Schutz, aber können halt meistens auf z.B. Schleicher ganz verzichten. So ergibt sich ein Mittel von 7-8.
Hacker: Die Cyberdeck Konfigurations-bedingte "Datenverarbeitung" + Intuition lässt im Durchschnitt eine Intiative von 10-15 vermuten.
ICE: Da ICE auf die Hostattribute zugreift, wird diese mit 12+ meist gleich oder gar höher ausfallen können, als die des Hackers.
"Und ICE muss in seiner Kampfrunde keine Handlungen aufwenden um die Kamera-Feeds zu unterdrücken, auf denen die Chummer gerade dabei sind durch die Gänge zu stolpern ;-)."
Die systematischen Ungleichkeiten sollten leicht zu erkennen sein.
Und da wir sowohl beim "heimlichen Hacken" als auch kampf-begleitendem "Brute-Forcen" immer davon ausgehen können, dass wir während einer Shadowrun-Szene nicht 1, 2 oder 5 Würfelproben, sondern meisten ein bis drei Dutzend in der Matrix werfen müssen ... kann der Decker nur verlieren.
HausregeL: Inverse Host-Attribute
Folgende Hausregel "kann" (muss aber nicht) einer Spielergruppe dabei helfen, der Matrix und im speziellen Hosts die Härte und Tödlichkeit auszutreiben.
Die Regel ist so einfach wie kurz:
(also den "inversen" Werten zur Bestimmtung der Hostattribute)
Effekt:
Durch die somit reduzierten Hostattribute kommt es zu einem stärkeren Balancing zwischen dem Würfelpool des Hosts und seinen Limits und denen des Hackers.
Der im nachfolgenden beispielhaft aufgeführe Host hätte z.B. für Angriffsproben mit seinem ICE einen 11er Würfelpool mit einem Limit von 5.
Nach der Regel für "Erfolge kaufen" würde z.B. der Würfelpool 2 Erfolge zu Tage bringen, welche weiterhin im Limit von 5 sind. Und auch w eines "manuellen Spielleiter-Wurfes" eine herausforderungs-würdige Verteidigungsprobe darstellen.
Zudem wird ...
Durch die reduzierten Limits sind Spielleiter zudem auch endlich mal gezwungen, sich bewusst Gedanken über die genauen Hostattribute und mögliche "Schwachstellen" (wie z.B. die Firewall) in ihren Hosts zu machen.
Beispiel:
Für einen Host mit Stufe 6 (der das Ziel einer hohen Firewall und eines gutes Angriffsattribut noch hat) könnte das wie folgt aussehen:
Standardregeln: (+2, 0, +1, +3)
Mittels einer solch "reduzierten" Verteilung der Hostattribute, wäre auch ein durchschnittlicher Decker mit einem Renraku Tsurugi [Gerätestufe 3] Cyberdeck und etwas Edge noch in der Lage, einen solchen Host zu hacken und könnte auch ein paar Runden gegen das ICE bestehen.
Ein besserer Hacker könnte vielleicht sogar gänzlich der Entdeckung im System entgehen und somit als stabile und berechenbarere Matrixunterstützung und Sicherheitsunterdrückung für ein Runnerteam agieren.
Nebeneffekt dieser Hausregel ist zudem auch, dass kleinere Geschäftshost (wie z.B. der Stuffer-Shack™ 3er Host von nebenan oder der simple 2er Wohngebäude-Host) einige Hostattribute (wie z.B. Angriff oder Schleichen) auf 0 legen müssen und somit auch kein sinnvolles "Angriffs-ICE" einsetzen können.
Hier hätten Spielleiter schöne Auffänger für Miet-Sicherheitsspinnen und Service-Dienstleistungen durch Matrix Service Provider oder gar Syndikate. Und Spieler in Low-Level Kampagnen könnten auch mit einem Erika MCD-1 [Gerätestufe 1] Cyberdeck machbare Matrixruns in Hostarchitekturen bestreiten.
Dem interessierten Matrix-Spieler und Spielleiter bietet das Grundregelwerk grundlegende Spielmechaniken um das Hacken sowie Kontrollieren von Geräten und das Stehlen von Daten abzuwickeln.
Natürlich wird auch das Host-Konzept in Bezug auf Hostattribute, ICE und WANs behandelt, jedoch findet man immer wieder in der Community Posts wie diese :
>> "... Höherstufige Hosts unspielbar ..."
>> "... Heimliches Hacken (fast) unmöglich .... "
>> "... ICE zu tödlich ..."
welche die Härte von höherstufigen Hosts in der 5er Edition kritisieren.
Aber woran genau liegt das?
Was ist genau Schuld an dieser vermeindlichen "Unschaffbarkeit" und "Tödlichkeit"?
Wie könnte man es lösen?
Grundlegend ist es so, dass im Gegensatz zum Hacken von Geräten auf Gittern (z.B. einem Kommlink des Konzernpinkels an der Straßenecke) ein Hacker erst einmal eine beachtlich hohe Anzahl von Erfolgsproben gegen den Host und seine Icons würfeln muss, bis er an die gewünschten Daten oder Sicherheitsgeräte heran kommt.
Zum anderen stehen die Würfepools der Hosts nicht in Relation zu ihren Limits (welche so hoch sind, dass statistisch gesehen der Host sie nicht ausreizt, bzw. dadurch wirklich eingeschränkt werden würde) und sind zudem meistens auch noch höher als die eines Shadowrunners.
Hosts erlauben nach dem Grundregelwerk Stufen von 1-12, so dass wir der Einfachheit halber in den folgenden Beispielen von einem (mittleren) Host der Stufe 6 ausgehen.
Da das Matrix-Quellenbuch noch nicht erschienen ist, findet sich am Ende dieses Artikels auch eine Hausregel, welche das Hacken von Hosts ein wenig erträglicher und leichter machen sollte.
Das Ziel hierbei ist einfach: den Spielespaß sowohl in Low-Level als auch in High-End-Kampagnen zu fördern und Frustrationen durch Entdeckung, Overwatch-Punkte oder den viel zu schnellen Matrixknockout durch unmetamenschlich tödliches ICE zu reduzieren.
Aber kommen wir nun erst einmal zu den relevanten Spielemechaniken und groben Statistiken (basierend auf Real- und Onlinegruppen Erfahrungen, Forenberichten und Simulationen) ...
WürfelpoolsLimits
Hacker: Der Würfelpool eines überdurchschnittlich bis guten Hackers stagniert etwa bei 12.
Hosts: Dank der Konfiguration der Hostattribute basierend auf:
- Hoststufe ... +0, +1,+2,+3,
- im Mittel um die 6-8
- maximal bei 9 (mit Programmen 11/12)
Hosts: Hostlimits hingegen starten bereits mit der Hoststufe, liegen somit ähnlich, skalieren jedoch ab einem Host der Stufe 8+ über die Möglichkeiten von Hackern hinaus.
MatrixgrundschadenInitiative
Hacker: Das Angriff-Attribut macht bei einem Datenspike den Grundmatrixschaden aus.
Da Hacker aber zudem noch eine hohe Initiative (DV-Attribut) und Schutz vor gegnerischen Angriffen (Firewall-Attribut) brauchen kommt meist ein durchschnittliches Mittel von 5-7 zustande.
Hosts: Durch die Hostattributierung macht ICE immer mindestens einen Grundmatrixschaden in Höhe der Hoststufe, i.d.R. jedoch höher konfiguriert. Auch sie unterliegen der Notwendigkeit von Intiative und Schutz, aber können halt meistens auf z.B. Schleicher ganz verzichten. So ergibt sich ein Mittel von 7-8.
Hacker: Die Cyberdeck Konfigurations-bedingte "Datenverarbeitung" + Intuition lässt im Durchschnitt eine Intiative von 10-15 vermuten.
ICE: Da ICE auf die Hostattribute zugreift, wird diese mit 12+ meist gleich oder gar höher ausfallen können, als die des Hackers.
"Und ICE muss in seiner Kampfrunde keine Handlungen aufwenden um die Kamera-Feeds zu unterdrücken, auf denen die Chummer gerade dabei sind durch die Gänge zu stolpern ;-)."
Die systematischen Ungleichkeiten sollten leicht zu erkennen sein.
- Würfelpool: Host > Hacker
- (folglich) Verteidigungspool: Host > Hacker
- Limits: Host > Hacker (schränken zudem bei zweitrangigen Deck-Konfiguration gefährlich ein)
- Matrixschaden: Host > Hacker
- Initiative: Host >= Hacker (ab Hoststufe 8+ jedoch eindeutig: Host)
- Handlungsphasen: Host >= Hacker (hängt von der Anzahl ICE und Sicherheitsspinnen ab)
Und da wir sowohl beim "heimlichen Hacken" als auch kampf-begleitendem "Brute-Forcen" immer davon ausgehen können, dass wir während einer Shadowrun-Szene nicht 1, 2 oder 5 Würfelproben, sondern meisten ein bis drei Dutzend in der Matrix werfen müssen ... kann der Decker nur verlieren.
HausregeL: Inverse Host-Attribute
Folgende Hausregel "kann" (muss aber nicht) einer Spielergruppe dabei helfen, der Matrix und im speziellen Hosts die Härte und Tödlichkeit auszutreiben.
Die Regel ist so einfach wie kurz:
(also den "inversen" Werten zur Bestimmtung der Hostattribute)
Effekt:
Durch die somit reduzierten Hostattribute kommt es zu einem stärkeren Balancing zwischen dem Würfelpool des Hosts und seinen Limits und denen des Hackers.
Der im nachfolgenden beispielhaft aufgeführe Host hätte z.B. für Angriffsproben mit seinem ICE einen 11er Würfelpool mit einem Limit von 5.
Nach der Regel für "Erfolge kaufen" würde z.B. der Würfelpool 2 Erfolge zu Tage bringen, welche weiterhin im Limit von 5 sind. Und auch w eines "manuellen Spielleiter-Wurfes" eine herausforderungs-würdige Verteidigungsprobe darstellen.
Zudem wird ...
- der Matrixgrundschaden für ICE auf ein erträgliches Mass herabgesetzt (ein Treffer legt somit nicht schon per sé fast den vollständingen Matrixmonitor lahm)
- und für einen sich auf "Schleichfahrt" befindlichen Hacker etwas machbarer, sich den Matrixwahrnehmungen (DV-Limit) durch Patroullien-ICE zu entziehen.
Durch die reduzierten Limits sind Spielleiter zudem auch endlich mal gezwungen, sich bewusst Gedanken über die genauen Hostattribute und mögliche "Schwachstellen" (wie z.B. die Firewall) in ihren Hosts zu machen.
Beispiel:
Für einen Host mit Stufe 6 (der das Ziel einer hohen Firewall und eines gutes Angriffsattribut noch hat) könnte das wie folgt aussehen:
Standardregeln: (+2, 0, +1, +3)
- Angriff: 8
- Schleichen: 6
- DV: 7
- Firewall: 9
- Angriff: 5
- Schleichen: 3
- DV: 4
- Firewall: 6
Mittels einer solch "reduzierten" Verteilung der Hostattribute, wäre auch ein durchschnittlicher Decker mit einem Renraku Tsurugi [Gerätestufe 3] Cyberdeck und etwas Edge noch in der Lage, einen solchen Host zu hacken und könnte auch ein paar Runden gegen das ICE bestehen.
Ein besserer Hacker könnte vielleicht sogar gänzlich der Entdeckung im System entgehen und somit als stabile und berechenbarere Matrixunterstützung und Sicherheitsunterdrückung für ein Runnerteam agieren.
Nebeneffekt dieser Hausregel ist zudem auch, dass kleinere Geschäftshost (wie z.B. der Stuffer-Shack™ 3er Host von nebenan oder der simple 2er Wohngebäude-Host) einige Hostattribute (wie z.B. Angriff oder Schleichen) auf 0 legen müssen und somit auch kein sinnvolles "Angriffs-ICE" einsetzen können.
Hier hätten Spielleiter schöne Auffänger für Miet-Sicherheitsspinnen und Service-Dienstleistungen durch Matrix Service Provider oder gar Syndikate. Und Spieler in Low-Level Kampagnen könnten auch mit einem Erika MCD-1 [Gerätestufe 1] Cyberdeck machbare Matrixruns in Hostarchitekturen bestreiten.